Haarmücken: Erkennen, Ursachen & Larven im Rasen
Haarmücken werden umgangssprachlich oft „Schnaken“ genannt. Die erwachsenen Tiere sind meist harmlos, aber die Larven bestimmter Arten (z. B. Wiesenschnaken-Larven) können im Rasen an Wurzeln fressen und Grasflächen schwächen. Hier erfährst du die wichtigsten Merkmale, typische Anzeichen und natürliche Maßnahmen.
Was sind Haarmücken?
Haarmücken (Familie Tipulidae) sind große, langbeinige Insekten, die oft in Wohnungen oder an Fenstern auffallen. Die erwachsenen Tiere stechen nicht und sind in der Regel harmlos. Wichtig sind jedoch die Larven bestimmter Arten: Sie leben im Boden und können an Wurzeln und Pflanzenresten fressen.
Typische Anzeichen
- große, schlanke Insekten mit sehr langen Beinen in Haus oder Garten
- häufige Sichtungen an Fenstern (besonders abends)
- im Garten: dünner werdender Rasen oder kahle Stellen (bei starkem Larvenbefall)
- mehr Vögel im Rasen (sie suchen Larven)
- bei Kontrolle: graubraune, beinlose Larven im Boden („Lederhäute“)
Schäden durch Larven (Wiesenschnaken)
Die Larven bestimmter Haarmückenarten werden oft als Wiesenschnaken-Larven bezeichnet. Sie fressen an Graswurzeln und können besonders im Herbst und Frühjahr auffällige Rasenschäden verursachen.
- Rasen wird gelblich, dünn oder lückig
- kahlen Stellen trotz Bewässerung
- Gräser lassen sich leichter herausziehen
- Folgeschäden durch Vögel oder Igel, die nach Larven suchen
Wie kommt es zum Befall?
- Eiablage der Haarmücken in feuchte Rasenflächen
- viel Feuchtigkeit und dichter Bewuchs begünstigen Larven
- milde Winter erhöhen Überlebensraten
- schwacher Boden und wenig Bodenleben können Probleme verstärken
Vorbeugung im Garten
1. Rasenpflege
- Rasen nicht dauerhaft zu kurz mähen
- Rasenfilz reduzieren (Vertikutieren nach Bedarf)
- ausgewogen düngen und gut durchwurzelten Rasen fördern
2. Feuchtigkeit steuern
- Staunässe vermeiden
- morgens gießen statt abends
- verdichtete Böden lockern
Sanfte Maßnahmen bei Larvenverdacht
- Rasenstellen anheben und Engerlinge/Larvenanzahl prüfen
- Nachsaat in geschädigten Bereichen
- Vögel als natürliche Helfer fördern (Wasserstelle, naturnahe Ecken)
Natürliche Nützlinge: Nematoden gegen Larven
Gegen bodenlebende Larven von Haarmücken können Nematoden (mikroskopisch kleine Fadenwürmer) eine natürliche Unterstützung sein. Häufig werden Steinernema-Arten eingesetzt, die im feuchten Boden aktiv werden und Larvenstadien erreichen.
- wirken direkt im Boden (Lebensraum der Larven)
- unterstützen die Reduktion von Larvenstadien
- für Menschen, Haustiere und Pflanzen unbedenklich
FAQ zu Haarmücken
Stechen Haarmücken (Schnaken)?
Nein. Haarmücken stechen nicht. Sie wirken nur durch Größe und Flugverhalten „bedrohlich“, sind aber harmlos.
Warum habe ich viele Schnaken im Haus?
Häufig gelangen sie durch offene Fenster, besonders abends bei Licht. Fliegengitter helfen sehr zuverlässig.
Woran erkenne ich Larven im Rasen?
Bei Rasenschäden kannst du eine kleine Fläche anheben und den Boden prüfen: Wiesenschnaken-Larven sind meist graubraun und beinlos.
Wann sind Nematoden sinnvoll?
Wenn viele Larven im Boden gefunden werden und der Rasen deutlich geschwächt ist. Wichtig ist ein ausreichend feuchter Boden, damit Nematoden aktiv bleiben.


